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OFFENER BRIEF AN DEN CCA-VORSTAND
Von: Harry Bergmann, Francesco Bestagno, Robert Dassel, Mariusz Jan Demner, Marian Grabmayer, Michael Grill, Sebastian Kaufmann, Stefan Kopinits, René Pichler, Arno Reisenbüchler, Roman Steiner, Alistair Thompson.
HIER geht es zur ausführlichen Analyse der Arbeit 'Rote Nasen'.
Wir alle distanzieren uns als CCA-Mitglieder wie auch als Mitarbeiter der einreichenden Agentur von dem unfassbaren Verhalten des CCA-Vorstands.
Der Vorstand hätte als Exekutivorgan des CCA die Aufgabe, die Interessen des CCA und seiner Mitglieder wahrzunehmen. Eine Funktion, die integrativ wirken sollte, was ein unparteiisches, objektives Verhalten voraussetzt.
Die Ereignisse im Zusammenhang mit der Einreichung „Rote Nasen“ zeigen, dass der Vorstand seinen Aufgaben in keiner Weise gerecht wird. Daraus resultieren Verhaltensweisen, welche die Reputation, ja die weitere Existenz des CCA gefährden könnten.
Ganz abgesehen von der inhaltlichen Komponente protestieren wir gegen Verhaltensweisen, die gegen die Statuten und auch sonst gegen alle Grundregeln eines respektvollen Umgangs mit den CCA-Mitgliedern gerichtet sind.
Das beginnt bei einem lapidaren Doppelgänger-Vorwurf ohne ausreichende Begründung und ohne Vorlage einer Originalarbeit innerhalb von 3 Tagen, wie es die Einreichbedingungen zwingend vorschreiben. Fortgesetzt wurde das über die 3-Tages-Frist hinaus, mit wechselnden Argumentationen.
Statt eine Einstellung der Beeinspruchung zu beschließen, setzte der Vorstand die Suche nach Doppelgängerbelegen fort – konnte aber nicht eine einzige Arbeit vorlegen, sondern bloß Zeitungsartikel mit Hinweisen auf Spenden-Aktivitäten, die großteils nicht, wie bei der vorliegenden Einreichung, ohne Registrierung, Kreditkarten etc. möglich waren.
Wir haben in Zusammenarbeit mit A1 erstmalig die Möglichkeit geschaffen, Spenden direkt über TV-Werbung zu generieren – und das absolut barrierefrei. Dies kann keiner der vom CCA vorgebrachten Zeitungsartikel widerlegen. Somit sehen wir hier in der Gesamtheit der Arbeit keinen Doppelgänger. Auch nicht technologisch.
Dennoch hat der Vorstand – regelwidrig – für eine Aberkennung der Auszeichnungen entschieden. Eine Aberkennung in allen 7 Kategorien, obwohl es keine Rechtfertigung gibt, eine Arbeit, welche auf bestehenden Technologien aufbaut (wie es bei vielen Arbeiten im Bewerb der Fall ist) und diese für eine Kampagne nutzt, komplett aus dem Bewerb auszuschließen.
Wir protestieren gegen die haltlose Desavouierung einer Arbeit, die bereits seit Juni 2014 bekannt war und inzwischen in Cannes, bei Eurobest, Epica, Golden Drum und anderen internationalen und nationalen Wettbewerben (teils sogar mit Gold und Silber) ausgezeichnet wurde, wobei eine Hundertschaft an qualifiziertesten Juroren am Werk war. Soeben ist der Case sogar in der neuen Ausgabe des angesehenen englischen Magazins "Directory - INNOVATIONS in communications" erschienen.
(https://www.directnewideas.com/magazine/?id=1690)
Unfassbar aber auch die folgenden Aktivitäten: Sogar nach der Entscheidung wurde weiter recherchiert. Die Ergebnisse – wiederum Zeitungsartikel zu Technologien, aber keine Arbeiten – wurden, ohne dass die Einreicher damit konfrontiert wurden, in einer eigens zu dem Fall einberufenen Pressekonferenz präsentiert.
In seiner Presseerklärung hat der Vorstand unterschlagen, dass die Zurückziehung der Arbeiten nicht nur von der einreichenden Agentur kam, sondern dass alle 12 CCA-Mitglieder derselben den Entschluss gemeinsam gefasst und, verbunden mit einem Misstrauensvotum, dem CCA-Vorstand übermittelt haben. Zu unseren Vorwürfen haben wir bis heute keine Stellungnahme bekommen.
Vollends fassungslos macht der Versuch des CCA-Vorstands, einen Keil zwischen Geschäftsleitung und Kreativen der Agentur zu treiben, indem so getan wird, als ob der Entschluss nur von Mariusz Jan Demner stammte und die 11 anderen CCA-Mitglieder bloß willfährige Ausführende wären. So heißt es in der Presseerklärung vom 13.3.2015:
VII. Mitarbeiter von DMB haben es sich verdient, mit ihren anderen Arbeiten auf der Bühne zu stehen
Wir hätten uns erwartet, dass Demner, nachdem wir ihn auf die vorbestehenden Arbeiten hingewiesen haben, von sich aus seine Arbeit zurückzieht. Wir verstehen nicht, warum er jetzt alle seine Arbeiten zurückzieht. Wir bedauern, dass er damit über alle Personen, die an den vielen Arbeiten mitgewirkt haben, entscheidet, und bedauern, dass diese um ihre Bühne umfallen. Dies gilt insbesondere für den inzwischen aus der Agentur DMB ausgeschiedenen Franz Merlicek.
Dabei unterstellt der CCA-Vorstand tatsachenwidrig, dass Herr Demner allein „über alle Personen, die an den Arbeiten mitgewirkt haben“, entscheide. Diese durchsichtige Taktik ist gleichzeitig eine Beleidigung aller 11 anderen CCA-Mitglieder. Diese haben dem Vorstand mit Schreiben vom 10.3.2015, den gemeinsamen Entschluss, alle Arbeiten zurückzuziehen, mitgeteilt. Völlig disqualifizierend die peinliche Inanspruchnahme von Franz Merlicek, als ob das Sache des CCA und nicht eine ausschließlich interne Angelegenheit der Agentur wäre.
Wir stellen nochmals fest: Solch einen Vorstand hat der CCA nicht verdient. Dessen Verhalten bedroht Ansehen und den weiteren Bestand des CCA als führende Plattform zur Förderung der
kreativen Standards unserer Branche.